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Vincent Royer

Vincent Royer (FR/DE) – " Es träumt..."

 Aufnahme zum Download: Susanne Kessel, Klavier

Vincent Royer über sein piano piece „Es träumt…“

„Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ steht in der ersten Violine bei der sechsten Sinfonie Beethovens. Mit der „Pastorale“ kreiert der große Komponist neue musikalische Formen, die unwiderruflich neue Ausdrucksmöglickeiten öffnen. Dieser historisch bahnbrechende Moment, zutiefst vom philosophischen wie auch dem politischen Freiheitsdrang geprägt, erschließt in der damaligen Zeit ungeahnte poetische Räume. Als Reminiszenz des Beethovenschen Umbruchs und seiner seelischen Empfindungen bilden zwei Tableaux aus der 6. Sinfonie den musischen Leitfaden meines Stückes „Es träumt…“ –  „Hirtengesang“ und  „Gewitter und Sturm“.“

 

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Piano piece „Es träumt…“ – Aufführungen:

10. Dezember 2016 – Uraufführung – Bonner Kunstverein – Susanne Kessel, Klavier

4. März 2017 – Klavierhaus Klavins – Susanne Kessel, Klavier

Vincent Royer

Als Vincent Royer im Alter von 13 Jahren vom Klavier zur Viola wechselte, legte er den Grundstein für eine außergewöhnliche künstlerische Laufbahn. Er strebt nach klanglicher Freiheit und einer Form von „Tonschönheit“, die alle Aspekte und Spektren des Klangs einbezieht und ihn immer noch und immer wieder auf Entdeckungsreisen treibt. Seine Klangforschung ist jedoch keine nur materialorientierte, sondern stets mit menschlichen Belangen, mit seelischen und existenziellen Dimensionen verknüpft. Ihren Niederschlag findet Royers umfassende Auseinandersetzung mit Musik in den unterschiedlichsten Projekten. Geboren in Straßburg, gründete er bereits nach dem Studium in Freiburg und Köln, zusammen mit dem Pianisten Paulo Alvarès, die Gruppe ALEA – ein Ensemble für kollektive Komposition und Improvisation, das auch in fruchtbare Dialoge mit Tanz, Video und Literatur trat. Seine aktuellen Formationen auf dem Feld der Improvisation sind das Quatuor Brac, das Duo Gratkowski/Royer und ein Duo mit dem Architekten und Videokünstler Matthias Siegert.

Auch in seinen Kompositionen spielt das Moment der Klangforschung eine zentrale Rolle. „Traverse“ ist 2000 von der „International Computer Music Conference“ in Berlin gewürdigt worden, und am „Centre Henri Pousseur“ in Liége, mit dem Royer seit 2001 verbunden ist, entstand 2003 „Lumen“ (2003) für Viola und Elektronik.

Als Interpret arbeitet(e) er eng mit Komponisten wie Horatiu Radulescu, Luc Ferrari, Pascal Dusapin, Vinko Globokar, Jean-Luc Fafchamps, Fabrizzio Cassol, David Shea, Robert HP Platz, Christophe Bertrand und Ken Ueno. Sein Repertoire ist breit gefächert, zahlreiche Werke wurden ihm gewidmet. Er konzertiert weltweit als Solist und Kammermusiker und war und ist Mitglied in diversen Ensembles sowie im Kölner Gürzenich-Orchester. Er erhielt den „Prix Xenakis“ (1991) und „La Bourse Lavoisier“ (1995), ein Stipendium des französischen Kulturministeriums für das „Banff Centre for the Arts“ in Kanada. Mit dem Informatiker und Komponisten Gerhard Eckel entwickelte er in Banff und im ZKM (Karlsruhe) Improvisationen für Viola mit Elektronik und einen Viola-Soundkatalog. Seine CDs mit Musik von Luc Ferrari, Jean-Luc Fafchamps und Giacinto Scelsi erhielten jeweils die renommierte französische Auszeichnung „Coup de Coeur“ de l’ „Académie Charles Cros“.

Website Vincent Royer