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Johannes X. Schachtner

Johannes X. Schachtner (Foto: Dora Drexel)  

Johannes X. Schachtner (DE) – MADEAM

Johannes X. Schachtner about his piano piece “MADEAM”:

“MADEAM ist das Akronym zu „Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ — dieses Diktum steht gleichsam als Motto am Anfang der Partitur der 6. Symphonie Beethovens und wurde von mir als Titel zu einem Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Streichorchester gewählt. Die drei Aphorismen sind aus Skizzen zu diesem Werk entstanden.

Der erste Aphorismus präsentiert einen flüchtigen bagatellartigen Gedanken, ehe der zweite Aphorismus die darin vorhandene harmonische Struktur ausbreitet: jeder Stufe der chromatischen Leiter wird ein Akkord zugeordnet, der auf die Tonartencharakteristik verweist, die in Beethovens Werk so ausgeprägt zu finden ist. Der dritte Aphorismus ist die Skizze zum Mittelteil des Doppelkonzert, der auf der pastoralen Tonart F-Dur verharrt.”

“MADEAM” – in concert:

11th September 2020 – world premiere – Kammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn – Susanne Kessel, piano

Johannes X. Schachtner (*1985)

Johannes X. Schachtner arbeitet nach seinem Studium in den Fächern Komposition und Orchesterdirigieren in München und Stipendienaufenthalten in Bamberg und Paris als freischaffender Dirigent und Komponist.

Er leitete am Pult Orchester wie die Münchner Symphoniker, die Bad Reichenhaller Philharmoniker oder die Bayerische Kammerphilharmonie sowie zahlreiche Ensembles im Bereich der Neuen Musik. Musiktheaterproduktionen führten ihn u.a. ans Vorarlberger Landestheater oder zur Münchener Biennale. Er ist musikalischer Leiter des Jugendensemble für Neue Musik, Bayern (JU[MB]LE) sowie des collegium:bratananium und seit 2019 des von Julia Fischer initiierten Kinderorchesters “Kindersinfoniker”.

Sein umfangreiches kompositorisches Werk wird von international renommierten Solisten wie Maximilian Hornung, Matthias Höfs, Lena Neudauer, Julius Berger oder dem Dirigent Ulf Schirmer aufgeführt und er erhielt zahlreiche Aufträge, etwa von der Münchener Biennale oder dem Leopold-Mozart-Wettbewerb. Im Herbst 2018 kam bei den Niedersächsischen Musiktagen ein abendfüllendes Werk zu Herman Melvilles „Bartleby“ zur Aufführung, 2019 wird beim Kronberg Academy Festival zusammen mit der Kremerata Baltica ein Doppelkonzert zur Uraufführung gelangen.

Für sein Schaffen, das regelmäßig in Portraitkonzerten zu hören ist wurde Johannes X. Schachtner vielfach bei Wettbewerben ausgezeichnet. Im Juli 2019 erscheint seine dritte Portraits-CD (“Sammelsurium – Musik für Blech und Tasten”), die in Koproduktion mit dem BR entstand.

Er erhielt u.a. 2013 den Musikförderpreis der Landeshauptstadt München, 2014 den bayerischen Kunstförderpreis. Zudem ist er regelmäßig als Kurator von Konzerten und Projekten im Bereich der zeitgenössischen Musik tätig.

Website Johannes X. Schachtner

Über Beethoven:

“‘Nicht als Künstler sollt ihr mich größer, sondern auch als Mensch sollt ihr mich besser, vollkommener finden‘, schrieb Beethoven seinem Bonner Freund Wegeler. Dieser Satz des jungen Beethoven wurde für ihn selbst zum Kompass, Anspruch und Ansporn für seine künstlerische Entwicklung und uns kann es nur Auftrag sein, diesem Gedanken in Beethovens Werk nachzuspüren und daraus zu lernen.“  (Johannes X. Schachtner)