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Albrecht Maurer

Albrecht Maurer (Photo: Barbara Bohne)  

Albrecht Maurer (DE) – So nah

Albrecht Maurer about his piano piece “So nah”:

“Die Komposition “So nah” wird 2 mal durchlaufen, mit verschiedenen Änderungen im Arrangement. Ich nenne die Form eine “Lola”, frei nach “Lola rennt”. Dazwischen ein Poltergeist, der übers Leben nachdenkt, gerne ad libitum. Innerhalb des Stücks gilt es einen kleinen Parcours zu durchlaufen: Chromatisches aus dem Bebop, Dreiklangskaskaden aus der guten alten Zeit, dann eine kleine “krumme” Form, über die es auch länger zu spielen lohnen würde, gefolgt von einem melodiösen Schlussteil, harmonisch mal von John Hopkins inspiriert, mal afrikanisch angehaucht.

“So nah” ist kein Beethoven und ihm doch so nah. Kleine “stürmische” Zitate sind versteckt und verschiedene Ideen, zum Beispiel mit Dreiklängen umzugehen, schlicht und einfach geklaut. Da ich mit dem Werk Beethovens aufwuchs wie mit fast keinem anderen, kann und will ich mich ihm auch gar nicht entziehen.”

“So nah” – in concert:

14. January 2018 – world premiere – Klavierhaus Klavins, Bonn – Susanne Kessel, piano

Albrecht Maurer (*1959),

geboren in Aachen, aufgewachsen in Lohmar, spielte im Jugendsinfonieorchester Bonn Ende der 70er Jahre, studierte dann Violine an der Musikhochschule Köln und beschäftigte sich zunächst autodidaktisch, später im Unterricht, mit dem Klavier. Er komponiert seit seinem 17. Lebensjahr aus innerem Antrieb. Als Komponist ist er weitestgehend Autodidakt, er betrieb Studien bei Johannes Fritsch und Klarenz Barlow. Erfahrungen in Neuer Musik und experimentellem Musiktheater sammelte Albrecht Maurer durch die intensive Zusammenarbeit mit mehreren Komponisten aus der Schule Mauricio Kagels, darunter Maria de Alvear, Carola Bauckholt und Manos Tsangaris. In verschiedenen Ensembles arbeitete er bei Projekten mit Tasteninstrumenten, Klangsynthese-Programmierung, Violine und Stimme. Wichtige Erfahrungen sammelte er nach dem Studium bei Theo Jörgensmann, Kent Carter und Karl Berger. In den Nuller Jahren begann er sich mit Alter Musik auseinander zu setzen. Mit dem Pariser Ensemble Dialogos konzertierte er fast weltweit. Albrecht Maurer schrieb diverse Kompositionen für Blockflöte u.a. gespielt von Meike Herzig, Dorothee Oberlinger, Flautando Köln, Syn.de, sowie von diversen Bundespreisträgern von Jugend Musiziert. Der größte Teil seiner Kompositionen ist für kammermusikalische Besetzungen für Spieler mit Jazz und Improvisationserfahrung.
“Ich bin mit musikalischem Fernweh aufgewachsen, und die unterschiedlichsten musikalischen Sprachen wurden vorübergehend zu einer neuen Heimat. Heute gleicht meine Suche nach Identität der Aufgabe, die verschiedenen persönlichen Wurzeln zu einer eigenen wandelbaren Sprache zu formen. Diese zeichnet sich durch große Flexibilität aus, durch Offenheit, durch Kommunikationsbereitschaft.”

Website Albrecht Maurer